Radlader gestohlen und nach Fahrt in der Isar zurückgelassen

Es wird auf die Presse-Vorausmeldung vom 18.12.2016, 21:10 Uhr, Bezug

genommen.

Der Polizeiinspektion Geretsried wurde gestern, 18.12.2016, gegen 16:15 Uhr durch

mehrere Telefonate besorgter Anwohner über einen gestohlenen Radlader

unterrichtet, der im Geretsrieder Blumenviertel unterwegs sein sollte.

Nach bisherigem Ermittlungsstand wurde der Radlader eines Bauunternehmens aus

dem Landkreis Weilheim-Schongau vom Typ Hanomag mit einem Gesamtgewicht

von 12,5 Tonnen gegen 16:15 Uhr von zwei bislang unbekannten, männlichen,

maskierten Tätern von einer Baustelle an der Banater Straße in Geretsried

entwendet. Die Männer überfuhren kurzerhand die Baustellenumzäunung und

flüchteten mit dem Radlader über die Banater Straße in Richtung Isardamm, um von

dort auf den Isarradweg in Richtung Wolfratshausen einzufahren (Höhe

Isardamm/Blumenstraße). Nach mehreren 100 Metern auf dem unbefestigten Weg

lenkten sie das Fahrzeug über die Hochwasserfurt des Schwaigwaller Bachs vom

Isarhochufer in das ca. 4m tiefer gelegene Flussbett und erreichten über Gesträuch

eine dortige Kiesbank. Von dort ging es in umgekehrter Richtung weiter und in die

Isar.

Der Radlader legte insgesamt eine Strecke von ca. 2 km in der Isar flussaufwärts

zurück, wobei Zeugenaussagen zufolge zeitweise nur noch die Frontlichter aus dem

Wasser geragt haben sollen. Das restliche Fahrzeug war unter der Bugwelle im

Wasser verschwunden. Die Täter lenkten das Gefährt schließlich wieder in Richtung

einer Kiesbank auf Geretsrieder Seite und ließen es dort halb im Wasser aufgrund

Spritmangels zurück.

Um einen drohenden Umweltschaden zu verhindern, rückten noch gestern Abend

gegen 19:00 Uhr Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und

Deutscher Lebensrettungsgesellschaft an. Ihnen gelang es letztendlich nach über

drei Stunden, den Radlader zumindest vollständig aus dem Wasser zu holen und auf

der dortigen Kiesbank sicher abzustellen. Der Einsatz musste schließlich gegen

23:15 Uhr aufgrund der Nachtzeit unterbrochen werden.

Heute Morgen konnte dann die Bergung des Fahrzeugs in Angriff genommen

werden. Die Eigentümerfirma fuhr unter Aufsicht der Naturschutzbehörde und der

Bayerischen Staatsforsten auf der Kiesbank weiter bis auf Höhe des Bolzplatzes am

Isardamm (Nähe Grundschule). Dort musste sich der Radlader erst seinen Weg über

die Uferböschung bahnen und schließlich das Hochufer erklimmen. Letzteres gelang

nur, nachdem ein Schaufelbagger der Eigentümerfirma zu Hilfe gerufen wurde und

den Radlader „an die Leine“ nahm. Ein Flurschaden konnte hierbei nicht gänzlich

vermieden werden.

Der Einsatz konnte schließlich heute gegen 12:30 Uhr erfolgreich abgeschlossen

werden. Nach bisherigem Kenntnisstand sind weder Betriebsstoffe ausgetreten, noch

ein Umweltschaden entstanden. Wo erforderlich, werden die kleineren Flurschäden

durch die geschädigte Firma innerhalb der nächsten Wochen in Absprache mit der

Naturschutzbehörde behoben werden. Am Radlader selbst ist durch die Aktion ein

Sachschaden von ca. € 4.000,- entstanden.

Dass diese halsbrecherische Aktion ohne Personenschaden geblieben ist, kann man

nur dem Zufall verdanken. Wie die beiden Männer den Radlader zum Funktionieren

gebracht haben, ist unter anderem Gegenstand der Ermittlungen.

Augenzeugen werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Geretsried unter

08171/9351-0 in Verbindung zu setzen.

Am Einsatz beteiligt waren neben Einsatzkräften der Polizei Geretsried die

Feuerwehren Geretsried (25 Mann) und Ascholding (7 Mann) unter der Führung von

Kreisbrandinspektor Christian Sydoriak. Das Technische Hilfswerk war mit bis zu 10

Mann vor Ort, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Geretsried sicherte die

Bergungsarbeiten mit weiteren 10 Mann ab.

Polizei Geretsried | Bei uns veröffentlicht am 20.12.2016

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