Erneuter Bootsunfall auf der Isar

Ein weiterer Unfall auf der Isar hat in den Abendstunden des heutigen Tages für ein Großaufgebot an Rettungskräften in Geretsried gesorgt.

5 Männer und 5 Frauen im Alter zwischen 13 und 46 Jahren aus dem Freisinger Umland hatten bei günstigen Wetterbedingungen ihre drei Kanus auf Höhe von Arzbach bestiegen und waren die Isar flussabwärts gefahren. Als Ziel war die Marienbrücke bei Wolfratshausen vereinbart. Gegen 19:15 Uhr schließlich kenterten die Boote auf Höhe des Isardamms bei Geretsried in einer dortigen unberechenbaren Strömung. Nur mit Mühe und vereinten Kräften konnte die Gruppe zwei ihrer Begleiter aus der starken Strömung bzw. dem in diesem Bereich angeschwemmten und umspülten Todholz retten. Schließlich erreichten alle Personen mitsamt den Booten eine Kiesbank und konnten von dort via Handy einen Notruf absetzen. Nachdem sie ihren momentanen Standort aufgrund fehlender Ortskunde jedoch nicht genau angeben konnten, wurde ein Großaufgebot an Wasser- und Landrettungskräften in Marsch gesetzt.

Die DLRG Geretsried war mit einem Einsatzfahrzeug, einem Boot und acht Mann ausgerückt, die Wasserwacht Wolfratshausen mit drei Fahrzeugen, einem Boot und zwölf Mann. Gemeinsam suchten die Rettungskräfte den Bereich der Isar zwischen Tattenkofener Brücke und Grundschule Isardamm ab, während sich das BRK mit insgesamt vier Rettungswägen, zehn Einsatzkräften und dem Einsatzleiter Rettungsdienst am dortigen Bolzplatz auf mehrere Verletzte einstellte.

Gegen 20:30 Uhr schließlich erreichten die Wasserrettungskräfte den Unfallort und begannen umgehend mit der Versorgung. Eine weitere halbe Stunde später konnten schließlich acht Personen der Gruppe zwar leicht unterkühlt und unter Schock stehend, aber sonst unverletzt, dem Landrettungsdienst übergeben werden. Auch die mitgeführten Boote und Gegenstände wurden dabei unversehrt geborgen. Zwei Mitglieder der Gruppe hatten bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte mit einem Boot ihren Weg nach Wolfratshausen fortgesetzt.

Nach einer kurzen Sichtung musste lediglich eine 27jährige Frau mit leichten Verletzungen stationär in die Kreisklinik Wolfratshausen eingeliefert werden. Alle anderen Mitglieder der Gruppe konnten erleichtert und erschöpft ihr Hab und Gut wieder in Empfang nehmen und nach einem „Dankeschön“ die Heimreise antreten.

Die von der Gruppe benutzten Kanus zeigten sich für den Einsatz in einem Wildfluss wie der Isar völlig ungeeignet und den starken und wechselnden Strömungen nicht gewachsen. Dies dürfte aus polizeilicher Sicht als eine der Hauptursachen, neben mangelnder Erfahrung und Ortskunde, gelten.

Polizei Geretsried | Bei uns veröffentlicht am 16.08.2009

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